
Im alten Asien gab es keine Wettkampfregeln. Deshalb wurde jede Technik im Freikampf bis zum Auftreffen durchgezogen, was natürlich sehr gefährlich war und zu vielen Verletzungen führte.
Aus diesem Grund entwickelten die Meister Formen, auf Koreanisch "Hyong" genannt. Sie bezeichnen einen festgelegten Bewegungsablauf gegen einen (oder mehrere) imaginäre Gegner. Der Schüler hat die Angriffe seines imaginären Gegners mit einer genau festegelegten Folge von Techniken abzuwehren und Gegenangriffe durchzuführen. Dabei kommt es darauf an, die Bewegungen exakt auszuführen und sie zur Anwendung zu bringen, das heißt, sie nicht vorher abzustoppen.
Die Formen im klassischen Taekwon-Do stammen aus alten Überlieferungen, sind aber zum größten Teil aus neuen Bewegungsfolgen zusammengesetzt und in einer Reihenfolge festgelegt. Die Namen bezeichnen wichtige Personen der koreanischen Geschichte.
Die ersten Hyongs sind einfach und kurz aufgebaut, die höheren sind raffinierter und länger. Sie erfordern mehr Ausdauer und Konzentration. Da sie aus Abwehr- und Angriffstechniken bestehen, eignen sie sich auch gut als Selbstverteidigungsübung und stellen für den Schüler eine Art Lexikon dar.